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Havva erzählt: "Daheim bin ich, wo ich mich sicher fühle ..."
 

Mein Großvater war in der Türkei arbeitslos und hatte große finanzielle Probleme. Deutschland brauchte zu dieser Zeit Gastarbeiter für die Industrie und somit ergab es sich, dass er vorübergehend nach Deutschland gehen wollte, um Geld zu verdienen, später wollte er in die Türkei zurückkehren, um sich und seiner Familie dort eine eigene Existenz aufzubauen. Doch es kam nicht so.

Er hatte nicht genügend Geld gesammelt, um in die Türkei zurückkehren zu können, und hat deswegen seine Familie schrittweise nach Deutschland geholt.

Mein Vater war damals 14 Jahre alt und begann ebenfalls in der Industrie zu arbeiten. Als mein Vater heiraten wollte, hat er seine Braut, also meine Mutter, aus der Türkei geholt und ich wurde dann hier in Deutschland geboren.

Die gesamte Familie meines Vaters lebt hier. Doch die meiner Mutter wohnt in der Türkei, und meine Mama vermisst sie sehr. Deshalb fliegen wir fast jedes Jahr dorthin und besuchen sie. Als meine Heimat kann ich weder Deutschland noch die Türkei ansehen: Die Türkei nicht, weil sie sich im Gegensatz zu meiner Erziehung weiterentwickelt hat; Deutschland nicht, weil Deutschland nicht meiner Erziehung entspricht.

Meine Heimat ist mein Zuhause, also die vier Wände, in denen ich mit meiner Familie lebe und wo ich meine Kultur ausleben kann. Heimat ist für mich auch überall dort, wo ich Gleichgesinnte finde, wo Gesetze geregelt sind und wo ich in Sicherheit bin.

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Text und Foto: Heimat in Deutschland (Quelle: http://www.mathematik.uni-ulm.de/hegy/MM/kurs_1077/c_seite3.htm)